Nordring 1
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Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

das erste Quartal 2021 nähert sich dem Ende. Noch immer lähmen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie unseren Alltag. Dennoch sind wir nicht untätig gewesen in unserer Mission, die Verkehrswende in Bocholt voranzutreiben und die Pläne zur Umsetzung des Nordrings zu stoppen.

Direkt zu Beginn des Jahres haben wir unseren letzten Newsletter verschickt mit Vorlagen zur Formulierung der Einwände zur Flächennutzungsplanänderung. Viele von euch haben uns daraufhin eine Kopie ihrer Einwände geschickt und auch die erhöhten Zugriffszahlen auf unsere Webseite belegen, dass wir diese Maßnahme als Erfolg buchen können. Bei unseren regelmäßigen Treffen, die derzeit online via Zoom stattfinden, haben wir die Möglichkeiten eines Bürgerbegehrens in Kombination mit der Bundestagswahl im September diskutiert. Hier sind uns allerdings die Stadtoberen zuvorgekommen, denn durch die öffentliche Auslegung der Flächennutzungsplanänderung ist dieses Instrument der Bürgerbeteiligung nicht mehr möglich.

Für Schlagzeilen hat unsere Bitte um einen Termin für die Übergabe der offiziellen Einwände seitens unserer Bocholter Bürgerinitiative gesorgt. Nachdem es einem Bocholter Bürger gelungen ist, eine nicht-repräsentative Sammlung von Unterschriften unserem Bürgermeister Herrn Kerkhoff und unserem Stadtbaurat Herrn Zöhler medienwirksam zu überreichen, haben wir ebenfalls um einen Termin zur Übergabe der schriftlichen Einwände gebeten. Aus vielerlei Gründen ist dieser Termin erst lange nach dem Ende der Frist zur Einrichtung zustande gekommen, sodass wir unser siebenseitiges Dokument nur noch symbolisch übergeben konnten. Natürlich ist auch eine Version fristgerecht bei der Stadt Bocholt eingegangen. Unsere Sprecherin Monika Heßler und unser Sprecher Willi Weyers haben in dem einstündigen Gespräch deutlich darauf hingewiesen, dass wir als Bürgerinitiative keine Verhinderer und Blockierer sind, sondern ebenso Bocholt gestalten wollen wie unser Bürgermeister und unser Stadtbaurat. Uns ist allerdings daran gelegen, dass diese Gestaltung zeitgemäß und zukunftsorientiert vonstatten geht und nicht auf uralten Plänen beruht und aktuelle Erkenntnisse der Verkehrs- und Umweltforschung sowie dem Klimawandel entgegenwirkt. Unserer Ansicht nach müssen Mensch und Natur deutlich vor dem Verkehr priorisiert werden. Bürgermeister Kerkhoff zeigte sich dankbar für den offenen Dialog, machte aber erneut deutlich, dass er sein Versprechen, den Nordring zu bauen, für wahlentscheidend hält und dieses Versprechen einlösen wird. Unserer Einladung, den Grüngürtel gemeinsam mit einer Fahrradtour zu erkunden, folgen Bürgermeister und Stadtbaurat gerne, sobald es die Lockerungen der Corona-Pandemie zulassen.
Ende Februar 2021 hatte der Unternehmerverband in Bocholt zu einem Unternehmerfrühstück mit NRW-Verkehrsminister Herrn Hendrik Wüst online via Zoom geladen. Auch daran haben Vertreter aus unseren Reihen teilgenommen. Wenige Tage vor dieser Veranstaltung fand bereits der Bündnistag für Mobilität NRW statt, bei dem unser Verkehrsminister ebenfalls Schirmherr ist. Die zukunftsweisenden Signale, Entwicklungen und Projekte, wie beispielsweise das Mobility-as-a-Service-Projekt LOOP aus Münster, machen deutlich, wie überholt die Nordringpläne schon jetzt sind. Auf die direkte Frage beim Unternehmerfrühstück zur Umsetzung der Nordringpläne entschuldigte sich der Verkehrsminister, dass es ihm an Details mangelt, gleichzeitig setzte er volles Vertrauen in die Kompetenz der kommunalen Verantwortlichen und seines Parteikollegen Herrn Kerkhoff.

Deutlich wurde bei diesem virtuellen Unternehmerfrühstück, dass durch Förderungen im Rahmen des European Green Deal und andere Fördertöpfe von Bund und Ländern die Zeit der Reaktivierung auf die Schiene für Güter und Personenverkehr gekommen ist. Für uns als Bürgerinitiative im Namen der Verkehrswende ein positiver Impuls. Der Verkehrsminister mahnte an, mit allen Kommunen entlang des möglichen Schienennetzes Gespräche zu führen, denn nur eine einheitliche Entscheidung für die Schienen oder für einen Radschnellweg sei möglich. Dazu an anderer Stelle in diesem Newsletter mehr.

Wir hoffen, euch mit diesem Newsletter einen kleinen Einblick in unserer Aktivitäten zu geben und deutlich zu machen, dass wir nach wie vor sehr aktiv sind. Sobald es die Lockerungen zulassen, werden wir unsere Arbeit am Informationsstand in der Innenstadt sowie geführte Fahrradtouren durch den Grüngürtel wieder aufnehmen.
Wir freuen uns über jede weitere Unterstützerin und jeden Unterstützer, über jede Spende, die unsere Kosten ein wenig mehr deckt und natürlich über jedes Feedback, dass uns motiviert.

Wir wünschen euch Frohe Ostern, bleibt gesund und kommt gut durch die Zeit!

Mit freundlichen Grüßen
im Namen der Bocholter Bürgerinitiative

Monika Hessler Christoph Oehmen Willi Weyers
Eröffnung der Nordspange

Die kurzfristig anberaumte Eröffnung der “Nordspange”, einem 21,5 Meter breiten und 1.900.000 Euro teuren Teilstück des Nordrings gab uns die Gelegenheit, erneut unseren Protest gegen den Nordring medienwirksam zu äußern. Corona-konform haben wir mit nur wenigen Aktivisten die Regeln des Versammlungsverbots eingehalten und konnten dennoch Aufmerksamkeit gewinnen. Mit einem 4 x 1 Meter großen Stoffbanner, dass auch der geladene NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst nicht übersehen hat, haben wir erneut für eine Verkehrswende in Bocholt geworben.
Nordring 2
Auch wenn 70 Prozent der Kosten das Land übernommen hat, sind es auch Bocholter Steuergelder, die hier fließen. Rund elf Monate wurde an dem rund 200 langen Teilstück gebaut. Hoffen wir, dass die ungarischen Eichen, die entlang der Strecke gepflanzt wurden, die heißen und trockenen Sommertage ebenso gut überstehen wie der alte Baumbestand, der an dieser Stelle im März 2020 weichen musste.
Radschnellweg und / oder Bahnstrecke Bocholt - Borken - Coesfeld - Münster

Am 25. März 2021 standen im BBV zwei Pressemitteilungen, eine von dem Ortsverband der Grünen und eine von der Sozialen Liste.

Grüne wollen Radschnellweg und Bahnstrecke
Bocholt (har) Die Bocholter Grünen stellen sich gegen NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Er hatte gefordert, dass in der Frage, ob die Bahnstrecke Bocholt-Münster reaktiviert werden oder dort ein Radschnellweg entstehen soll, schnell eine Entscheidung fallen müsse. Die Grünen finden, dass sich „diese umweltfreundlichen Projekte“ nicht ausschließen. „Der klimapolitisch und ökologisch sinnvolle Ausbau von Radwegen muss parallel zum klimapolitisch und ökologisch sinnvollen Ausbau der Bahnstrecke nach Münster erfolgen“, fordern die Grünen. Die Klimaziele Europas könnten nur mit alternativen Verkehrsmitteln erreicht werden.

Soziale Liste setzt sich für die Bahnstrecke ein
Bocholt (har) Die Soziale Liste will, dass die Bahnstrecke Bocholt-Münster reaktiviert wird. Dem Bau eines Radschnellweges auf derselben Trasse erteilt die Wählergemeinschaft dagegen eine Absage: „Beides geht nicht.“ Die Soziale Liste will sich dort vorrangig für den „Personenschienenverkehr“ einsetzen. Gleichwohl will sich die Wählerliste aber dafür engagieren, dass „das Radverkehrsnetz stärker gefördert, verbessert und massiv ausgebaut“ werde. Ratsfrau Bärbel Sauer und der umweltpolitische Sprecher Torsten Wollberg fordern, dass der Zug „klimafreundlich mit Wasserstoff“ betrieben wird.

Auch die BBI diskutiert auf ihren Videokonferenzen über die Frage und ist mehrheitlich der Meinung, dass aus der Perspektive des „Fairkehrs“ für Bocholt es sinnvoll ist, eine Bahnverbindung Bocholt - Borken - Coesfeld (- Münster) herzustellen. Ein Radschnellweg ist nach Meinung der Mehrheit keine sinnvolle Angelegenheit, da würde die schnelle Umsetzung eines Knotenpunktsystems (Isselburg hat damit begonnen) für die Radfahrer und den Tourismus erheblich mehr bringen, zumal wenn Gelder der Städte und des Kreises Borken eingesetzt würden, Mängel an Fahrradwegen zu beseitigen und Radwege für E-Bikes, S-Pedelec und Lastenfahrräder besser nutzbar zu machen.

Wie seht ihr als unserer Unterstützerinnen und Unterstützer das Problem Radschnellweg contra Bahnverbindung? Es interessiert uns sehr!
Nehmt bitte an der Umfrage unserer Webseite teil:
nordring-bocholt.de/fairkehr/radschnellweg-und-oder-bahnstrecke-bocholt-borken-coesfeld-muenster/
Bahnschienen
Nach dem Verlust des Spitzenplatzes beim Fahrradklimatest gab es interessante Kommentare in der Internetausgabe der BBV:

Helga Suhrbier 17.03.2021
Ein 2. Platz ist zwar auch nicht schlecht, doch damit sollte sich Bocholt keineswegs zufriedengeben. Es drängt sich in den letzten Jahren immer stärker der Eindruck auf, dass Bocholt in den letzten Jahren die vorhandene Radwege-Infrastruktur zu sehr vernachlässigt hat. Zu schmale Radwege im Stadtgebiet, viele „Buckelpisten”, die nicht mehr als Radwege bezeichnet werden können, und falsche Prioritäten im Straßenbau sind hier ursächlich zu nennen. Und letztendlich geht es auch nicht nur um das „Fahrrad-Klima”, sondern um das „Stadtklima” insgesamt. Moderne
Radwege auch zulasten des Pkw-Verkehrs, ein gutes Busangebot (auch als Ringstrecke), die Anbindung der Bahn nicht nur nach Düsseldorf, sondern auch nach Coesfeld, Münster und vielleicht in die Niederlande. Die Umsetzung des Mobilitätskonzepts wäre dazu ein Schritt in die richtige Richtung.

Thorsten Heckrath-Rose 16.03.2021
Hoffentlich ist das der dringend benötigte Weckruf. Die Fahrrad-Infrastruktur in Bocholt ist in die Jahre gekommen und dem Aufkommen an Radfahrern und den Anforderungen durch E-Bikes nicht mehr gewachsen. Die Rücksicht untereinander könnte ebenfalls besser sein und die Einhaltung der geltenden Regeln durch alle Verkehrsteilnehmer muss besser überwacht werden. Beispiel: Parken auf vielbefahrenen Radwegen ist kein Kavaliersdelikt sondern ein gefährlicher Verstoß (ich habe bislang bei der Stadtverwaltung trotz konkreter Nennung von Gefahrenstellen niemanden erreicht, den das Thema interessiert; für Hinweise diesbezüglich bin ich dankbar). Jetzt ist eine schnelle Umsetzung des Mobilitätskonzepts und ein besserer Umgang miteinander gefragt!

Noch einige Tipps zur Information:

NRW: Machbarkeitsstudie Bahn: Bocholt - Borken – Coesfeld
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/15749-nrw-machbarkeitsstudie-bocholt-borken-coesfeld.html

Radschnellweg RS 2
https://www.radschnellwege.nrw/rs2-radschnellweg-westmuensterland/
Bocholt verändert sich

Seit Anfang des Jahres sind vermehrt große Baumbestände gerodet worden. Für das Neue Zentrum Stenern und die dort geplante neue Rettungswache, für den Neubau eines Wohnkomplexes der Lebenshilfe an der Frankenstraße und auch für die Neugestaltung der Uferpromenade im Rahmen der kubaai-Quartiersentwicklung mussten wertvolle Baumbestände weichen. Durch Ausgleichsflächen und Neupflanzungen versprechen die Bauherren für ökologischen Ausgleich zu sorgen. Diese Ausgleichsflächen liegen jedoch meist außerhalb des Stadtgebietes und die Neupflanzungen müssen erst beweisen, dass sie den heißen Sommern trotzen werden. Mit Großbaumverpflanzungen kann man einen Großteil der wertvollen Baumbestände retten und auch durch die Integration der Bäume in die Planungen ist eine Rodung abwendbar. Bis zum 30. September ist das Fällen von Bäumen nun wieder verboten und die Schlagzeilen werden weniger von derartigen Veränderungen berichten.
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Baumaßnahmen, wie sie oben genannt und derzeit gerne geplant werden, gehören zur Stadtentwicklung und sind auch für eine Stadt wie Bocholt wichtig und richtig. Wir fordern, dass schon bei der Entscheidung über den Bauantrag die ökologischen Folgen der Maßnahme Rechnung getragen wird. Dem Neubau der Wohnanlage der Lebenshilfe und damit die großflächige Rodung an der Frankenstraße wurde 2018 einstimmig durch den Bocholter Stadtrat genehmigt. Bei einer heutigen Entscheidung -nur drei Jahre später- würde der ökologische Nutzen des Waldes deutlich stärker in die Entscheidung einfließen. Dies muss nicht zur Folge haben, dass das Bauprojekt nicht umgesetzt wird, sondern dass der Baumbestand nicht Kettensäge und Bagger zum Opfer fällt. Auch wenn Großbaumverpflanzungen für die Bäume nicht risikofrei sind, im Nahe gelegenen Guten Hirten-Park hätten sie erneut Wurzel schlagen können und so dem Klimawandel in Bocholt und der ganzen Welt entgegengewirken können.
Wir müssen also heute achtsam sein und unseren Vertreterinnen und Vertretern in der Politik deutlich machen, dass sie Entscheidungen für unsere Zukunft treffen! Wenn es also beispielsweise nun um die Erneuerung am Bocholter Aa-See geht, wo Restaurants der Systemgastronomen The Ash und L'Osteria samt Parkplätzen entstehen sollen, ist dem Erhalt der Gehölze und die Vermeidung von versiegelten Parkflächen an Ort und Stelle Sorge zu tragen.

Wir dürfen nicht erst dem gefällten Baum nachtrauern, sondern müssen schon die Entscheidung zum Fällen vermeiden und Alternativen dazu nutzen.
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Save-the-date: "Dreck weg!" im Bocholter Grüngürtel
Unterstüzt vom Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt (ESB) laden wir voraussichtlich am Samstag, den 10. April 2021 zum Müllspaziergang entlang des Bocholter Grüngürtels ein. Wie das unter aktuellen Coronabedingungen abläuft, teilen wir schnellstmöglich in einem separaten Newsletter mit.
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Gerne heißen wir euch bei unseren regelmäßigen Treffen, die derzeit weiterhin digital stattfinden, willkommen. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns auf einer Radtour entlang des Grüngürtels begleiten, sobald es die äußeren Umstände zulassen.
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