Presseerklärung der BBI zu den Vorgängen hinsichtlich des Industriestammgleises
Presseerklärung der BBI zu den Vorgängen hinsichtlich des Industriestammgleises
Die Bocholter Bürgerinitiative „Fairkehr statt Nordring“ kritisiert die Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses zum Aus für den Güterverkehr in den Industriepark scharf. Das Abstimmungsergebnis verdeutlicht die Arroganz der Macht, denn entgegen jeglicher Vernunft wurde hiermit eine große Chance für eine nachhaltige Verkehrswende in Bocholt verpasst. Schlimmer noch, die Aufgabe des Gleises schafft unumkehrbare Verhältnisse. Damit setzt die Mehrheit des Rates aus CDU und FDP auf den Transport per LKW und schwächt – bewusst oder unbewusst – die heimische Wirtschaft. Hat die Koalition nicht im Wahlkampf immer wieder auf die verstopften Straßen in Bocholt und ein angebliches Verkehrschaos in unserer Stadt hingewiesen? Nun böte sich die Chance einen Teil des Güterverkehrs von der Straße auf die klimafreundliche und langfristig kostengünstigere Schiene zu verlegen, aber diese Möglichkeit wurde aus einer kurzsichtigen Sichtweise vertan. So kann man irrsinnigerweise auch weiterhin auf die angebliche Notwendigkeit zum Bau neuer Straßen verweisen. Selbst die finanzielle Beteiligung eines großen Bocholter ortstreuen (!) Unternehmens reichte nicht aus, um die beide Parteien von ihrem Irrweg abzuhalten. Damit hängt sich Bocholt endgültig vom Schienennetz ab!
Auf der Homepage der Allianz Pro Schiene (https://www.allianz-proschiene.de/themen/gueterverkehr/verlagerung/) finden sich zahlreiche Beispiele dafür, wie die Wirtschaft, Kommunen, teils gar ganze Regionen vor der Verlagerung der Güter vom LKW auf die Schiene in vielerlei Hinsicht profitiert haben. Angesichts steigender CO2-Bepreisung ist die Verlagerung der Güter ökonomisch und ökologisch sehr sinnvoll, doch wenn die Einsicht und der Wille zu nachhaltigen Entscheidungen fehlen, dann wird Bocholt von einer nachhaltigen Entwicklung abgehängt.